75 Jahre: Skigebiet Aspen Snowmass feiert 2021/2022 Geburtstag
1946: Der Beginn von etwas Großem
Die Gründung der Aspen Skiing Corporation – später Aspen Skiing Company (ASC) – fiel mit der Eröffnung von Lift-1 in Aspen Mountain zusammen, dem damals längsten Sessellift der Welt. Die Idee, dass der Skisport Aspen aus den «ruhigen Jahren» nach dem Bergbau herausholen könnte, war schon seit 1936, dem Geburtsjahr des Roaring Fork Winter Sports Club, im Gespräch. Der größte Verfechter des Skisports war der österreichische Einwanderer und Veteran der 10th Mountain Division im Zweiten Weltkrieg Friedl Pfeifer. Er arbeitete mit den Chicagoern Walter und Elizabeth Paepcke zusammen, die den neuen Skiverband mitfinanzierten, um den Weg für ein modernes Aspen zu ebnen.
1950: Erste FIS-Weltmeisterschaften in den USA
Aspen Mountain war Schauplatz der ersten alpinen FIS-Weltmeisterschaften, die außerhalb von Europa ausgetragen wurden. Der Italiener Zeno Colò gewann die Abfahrt und den Riesenslalom, während Österreich die Frauenrennen dominierte. Aspen hatte den Roch Cup, der 1937 von dem Schweizer Skifahrer Andre Roch ins Leben gerufen wurde und eine berühmt-berüchtigte, schwierige Abfahrtsstrecke am Aspen Mountain beinhaltete, schon fast ein Jahrzehnt vor der Gründung des Skigebiets ausgerichtet. Doch die FIS-Veranstaltung hob den Skirennsport auf ein neues Niveau, machte Aspen als Skigebiet weltweit bekannt und begründete eine Tradition als Gastgeber von Sportereignissen von Weltrang.
1963: Buttermilk schließt sich dem ASC an
Ursprünglich wurde das Skigebiet Buttermilk in Aspen 1958 von Friedl Pfeifer als Lerngebiet eröffnet. Fünf Jahre später wurde es von der Aspen Skiing Company erworben, weil es ein sehr zugängliches Gelände bietet. Pfeifer war nicht nur Mitbegründer von ASC, sondern auch an der Gründung der Aspen Ski School beteiligt und wurde 1980 in die U.S. Ski and Snowboard Hall of Fame aufgenommen. Im Laufe der Zeit hat sich Buttermilk zu einem 4,7 Quadratkilometer großen Gebiet für Anfänger und Fortgeschrittene entwickelt. Pfeifer, der sich stets für die Skiausbildung einsetzte, wäre sicherlich stolz.
1967: ASC heißt seinen dritten Berg Willkommen
Die Aspen Skiing Company eröffnete Snowmass während des Skibooms, als im ganzen Land die Zahl der Skigebiete rasant zunahm. Ursprünglich hieß das Skigebiet Snowmass-at-Aspen und begann mit nur fünf Sesselliften und einem einzigen Restaurant. Heute verfügt Snowmass mit seinem immer größer werdenden Village über insgesamt 22 Lifte, acht Restaurants, die von ASC betrieben werden, und ein mehr als 33 Quadratkilometer großes Skigebiet. Dies ist größer als die drei anderen Berge von Aspen Snowmass zusammen).
1980: In Aspen Snowmass sind alle willkommen
Im Jahr 1980 stellte sich Aspen als erste Gemeinde in Colorado klar auf die Seite von Schwulen, die andernorts zum Teil noch diskriminiert wurden. Damit begann eine lange Geschichte der LGBTQ-Unterstützung in Aspen.
1986: Die Queen beginnt sich zu drehen
Als die Silver Queen auf Aspen Mountain installiert wurde, war sie die längste einstufige Gondel der Welt. Sie verband das Stadtzentrum mit dem 3400 Meter hohen Gipfel des Aspen Mountain und ermöglichte den Zugang zum Sundeck-Restaurant sowie eine atemberaubende Aussicht. Die Fahrzeit der Silver Queen zum Gipfel betrug 14 Minuten, weniger als die Hälfte der 30 Minuten, die die Kombination der bestehenden Sessellifte benötigte.
1993: Und dann waren es vier
Mit dem Erwerb von Aspen Highlands, das 1958 von Whip Jones, einem Pionier der Skiindustrie, eröffnet wurde, wurde ASC zu einer Familie mit vier Bergen. Jones schenkte das Skigebiet 1993 der Harvard University , welche er bis 1932 besuchte, und ASC erwarb es kurz darauf. Highlands erlaubte 1983 das Snowboarden, als dieser Sport noch Avantgarde war, und trug damit zur Modernisierung von Aspen Snowmass bei. Heute ist Highlands als der «Berg der Einheimischen» bekannt.
1997: ASC engagiert sich für den Klimaschutz
ASC erkannte die Bedrohung durch den Klimawandel und gründete die erste Abteilung für Umweltfragen in der Skibranche. Seitdem hat das Unternehmen Solaranlagen auf seinen Bergen und in der Gemeinde installiert, eine stillgelegte Kohlemine in eine Anlage umgewandelt, die austretendes Methan in Strom umwandelt, und vieles mehr. 1997 rief das Unternehmen die von den Mitarbeitern geleitete und finanzierte Umweltstiftung ins Leben, die bisher mehr als vier Millionen Dollar für Nachhaltigkeitsinitiativen und gemeinnützige Organisationen im Roaring Fork Valley bereitgestellt hat. Heute setzt ASC seine Bemühungen um einen umweltfreundlichen Betrieb fort und setzt sich gleichzeitig für weitreichende politische Veränderungen ein, die zur wirksamen Bekämpfung des Klimawandels erforderlich sind.
2001: X Games in Buttermilk
Nach ihrem Debüt im Jahr 1997 fanden die Winter X Games von ESPN vier Jahre später ihren Weg nach Buttermilk – und ließen sich prompt für die nächsten zwei Jahrzehnte und darüber hinaus hier nieder. Die Veranstaltung im Jahr 2001 wurde international im Fernsehen übertragen. 100 der weltbesten Wintersportler traten in den Disziplinen Freestyle-Skiing und -Snowboarding, SuperPipe, Slopestyle, Bikecross und mehr an. In den vergangenen 21 Jahren haben die X Games Aspen weltweites Aufsehen erregt und sich zu einem bedeutenden Testgelände für alternative Wintersportarten entwickelt, das Athleten, Marken und Fans gleichermaßen begeistert.
2002: Zugänglicher Backcountry innerhalb der Grenzen
Highland Bowl, ein steiles, weitläufiges, 270 Hektar großes Areal, wurde in der Wintersaison 2002/2003 offiziell Teil von Aspen Highlands und fügte der Karte des Berges 18 Abfahrten hinzu. Das Gelände gehörte bereits seit 1958 zum Skigebiet – und es wird gemunkelt, dass die Bowl schon zu Zeiten des Bergbaus befahren wurde -, aber erst in den achtziger Jahren machten Patrouillen das gesamte lawinengefährdete Gebiet sicher für die breite Masse zugänglich. Das nur für Experten zugängliche Gelände befindet sich auf einer Höhe von knapp 3800 Metern und wird selbst von vielen Top-Skifahrern als Herausforderung angesehen.
2005: Kunst an unerwarteten Orten
In dem Bestreben, zeitgenössische Kunst auf innovative Weise einem breiteren Publikum zugänglich zu machen, hat ASC gemeinsam mit dem Aspen Art Museum das Programm ‚Art in Unexpected Places‘ ins Leben gerufen. Im Rahmen des Programms wurden unter anderem riesige Würfel die Halfpipe in Buttermilk hinuntergerollt, 150 einzigartige handbemalte Gipsskulpturen aus roten Solocups geschaffen und Kunstwerke von Künstlern wie Jim Hodges, Susan Te Kahurangi King und Takashi Murakami in Auftrag gegeben, die auf Lifttickets und Pässen abgebildet wurden. Drei Bücher dokumentieren die Geschichte des Programms.
2012: Umwandlung von Methan in saubere Energie
Nachdem bekannt wurde, dass aus einer nahe gelegenen Kohlemine Methan austrat – ein äußerst potentes Treibhausgas -, half ASC bei der Umwandlung in ein Kraftwerk, das diese Emissionen in saubere Energie umwandelt. Eine Analyse aus dem Jahr 2021 ergab, dass das Kraftwerk jährlich sieben Milliarden Kubikmeter Methan aus der Atmosphäre fernhält und 24 Millionen Kilowattstunden Energie erzeugt. Das ist die gleiche Energiemenge, die ASC für den Betrieb aller vier Skiberge und drei Hotels benötigt. Und was noch besser ist: Die Anlage ist ein Modell dafür, was bei der Methanabscheidung und der Nutzung erneuerbarer Energien in Kohlekraftwerken im ganzen Land möglich ist.
2017: 50 Jahre Weltcup in Aspen
Aspen Mountain war im März 2017 Gastgeber des FIS Skiweltcup-Finales. Die einwöchige Veranstaltung fiel mit dem 50-jährigen Jubiläum des Skiweltcups zusammen.
2021: Die Skiindustrie zusammenbringen
In nur fünf Wochen Vorbereitungszeit hat Aspen Snowmass die FIS Snowboard- und Freeski-Weltmeisterschaften und den US Grand Prix in Buttermilk inmitten einer globalen Pandemie erfolgreich ausgerichtet. Die zweiwöchige Veranstaltung, die weltweit im Fernsehen übertragen wurde, brachte Athleten aus mehr als 38 Ländern zusammen, die um die Weltmeistertitel in den Disziplinen Ski und Snowboard Halfpipe, Slopestyle und Big Air der Damen und Herren kämpften und sich für die Olympischen Winterspiele 2022 in der Halfpipe qualifizieren wollten.